Auf der Hannover Messe 2019 präsentiert sich die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) vom 1. bis 5. April mit dem Schwerpunkt Sicherheit bei additiver Fertigung. Die Expertise der BAM reicht hier von der Charakterisierung der Ausgangsmaterialien über Bauteilprüfung bis zur Standardisierung der Verfahren. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse in die industrielle Anwendung zu überführen.

„Als Kompetenzzentrum für Sicherheit in Technik und Chemie arbeitet die BAM gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung an der Weiterentwicklung additiver Fertigungsverfahren“, erläutert BAM-Präsident Prof. Dr. Ulrich Panne. „Wir sorgen bei der additiven Fertigung für Sicherheit und leisten einen entscheidenden Beitrag, diese Technologie in die Anwendung zu bringen.“

Auf der Hannover Messe 2019 stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BAM unter dem Motto „We add Safety to Additive Manufacturing“ aktuelle Forschungsarbeiten vor, in denen sie die folgenden Fragen bearbeiten:

Wie lässt sich ein zuverlässiges Prozessmonitoring entwickeln, um aufwendige Bauteilprüfungen zu vermeiden?
Wie können wir voraussagen, wie belastbar additiv gefertigte Teile sind, die beispielsweise in Gasturbinen zum Einsatz kommen?
Wie lassen sich mit innovativen Materialien additive Fertigungsverfahren für den Baubereich weiter erschließen, um zum Beispiel komplexe Ersatzteile für Infrastrukturanlagen herzustellen?
Die Expertise der BAM in der additiven Fertigung reicht von der Charakterisierung der Ausgangsmaterialien über Bauteilprüfung bis zur Standardisierung der Verfahren. Die BAM kann hier auf langjährige Erfahrung beispielsweise mit Schweißverfahren und in der zerstörungsfreien Prüfung zurückgreifen. Diese werden für die Weiterentwicklung additiver Fertigungsverfahren und den sicheren Einsatz additiv gefertigter Bauteile genutzt.

Additive Fertigungsverfahren sind vielseitig und ermöglichen die passgenaue Fertigung von komplexen Bauteilen, die bei Bedarf in kleiner Stückzahl hergestellt werden. Entsprechend groß ist das Potenzial für Innovationen in verschiedenen Anwendungsbereichen: vom Maschinen- und Anlagenbau über Luft- und Raumfahrt, Automobilindustrie und Medizintechnik bis hin zum Bauwesen.

BAM am BMWi-Stand: Qualitätssicherung von Offshore-Windkraftanlagen

Zusätzlich präsentiert die BAM am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) das Projekt „Thermofas“ - Thermografie für die Qualitätssicherung an Faserverbundwerkstoffen für die Windkraftbranche.

Da Rotorblätter von Offshore-Windkraftanlagen hohen Belastungen ausgesetzt sind, prüfen bisher Industriekletterer den Zustand der Rotorblätter regelmäßig per Sichtprüfung und Klopfen auf strukturelle Defekte. Aktive Thermografie ist eine bereits angewandte Methode, um die Prüfung auf tiefliegende Defekte schneller und kontaktlos durchzuführen. Ziel der BAM ist es, das thermografische Verfahren so weiterzuentwickeln, dass es reproduzierbar und zuverlässig in der Praxis eingesetzt werden kann.

Am Stand C 51 in der Halle 2 „Research & Technology“ können sich Besucherinnen und Besucher umfassend über die Forschung der BAM zum Thema additive Fertigung informieren. Außerdem stellt die BAM ihr Engagement in der Förderung von Ausgründungen vor.
www.bam.de