Eigentlich war die Position von Create it Real eher im Hintergrund: Der 2009 gegründete Software-Entwickler aus Aalborg im Norden Dänemarks belieferte rund zehn Jahre lang zahlreiche Hersteller von 3D-Druckern mit „White-Label-Slicern“ und hatte sich am Markt etabliert.

„Dabei ging es für uns schon damals darum, unseren Kunden zu helfen, indem wir technologische Hürden überwinden“, erklärt Gründer und CTO Jeremie Gay. Diese Einstellung hat inzwischen dafür gesorgt, dass Create it Real sein Produktportfolio stark erweitert hat und neben Herstellern von Druckern auch Sanitätshäuser beliefert.

„Die Slicer waren schon immer Teil unserer DNA“, erklärt Gay. Ausgehend von dieser Basis hatten er und seine damals zwölf Mitstreiter die Idee, noch mehr anzubieten, und schlugen ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte auf: „Wir haben uns mehr auf Anwendungen konzentriert und eine Technologie entwickelt, um programmierbaren Schaum herzustellen“, erklärt Jeremie Gay. Damit lassen sich in einem Bauteil mit dem gleichem Material Bereiche mit unterschiedlichen Härten herstellen. So entstanden unter anderem Einlegesohlen – „und zwar keine Protoptypen, sondern Endprodukte“. Weitere Produkte, für die das Unternehmen eine spezielle Produktionslösung entwickelt hat, sind Sitze (u. a. für Rollstühle, Bürostühle oder Autositze) oder Korsetts.

In einem weiteren Schritt entwickelte das Unternehmen Lösungen für orthopädische Anwendungen, die auf der FDM-Technologie basieren. „Wir sind aber kein Hersteller von 3D-Druckern. Wir bieten Systemlösungen für Einlagen und andere orthopädische Bereiche“, erklärt CEO Jacob M. Nissen. Diese Lösungen umfassen in der Regel den 3D-Drucker, die CAM-Software und das zertifizierte Material.

Einfach zu bedienende Systemlösung

Für das Unternehmen ist es wichtig, dass die additive Systemlösung einfach zu bedienen ist. „Mit unserer Embrace-Insole-Lösung richten wir uns vor allem an Orthopädie- und Sanitätshäuser“, erklärt Jeremie Gay. „Das sind keine 3D-Druck-Experten. Sie benötigen einfach nur ein Produkt.“ Inzwischen hat das dänische Unternehmen zahlreiche Sanitätshäuser von den Vorteilen der 3D-gedruckten Einlegesohlen überzeugt: Rund 150 Maschinen sind laut Create it Real bereits im Einsatz.

Auch wenn die Gründer wissen, dass die Anwendungen mit programmierbarem Schaum mannigfaltig sind, fokussieren sie sich derzeit stark auf den Healthcare-Bereich. „Vieles wird hier noch manuell hergestellt und erfordert individuelle Lösungen. Außerdem leidet die Branche unter einem Fachkräftemangel. Da passt der 3D-Druck perfekt“, erklärt Jeremie Gay.

Dank der Produkterweiterung ist Create it Real mittlerweile auf 20 Beschäftigte gewachsen. „Unser Team besteht hauptsächlich aus Ingenieuren für Software und Elektronik und ist mit sieben vertretenen Nationalitäten sehr international“, freut sich Gay, der selbst aus Frankreich stammt. Beim Wachstum halfen auch zwei Finanzierungsrunden (2018 und 2020). „Ohne externes Kapital geht es einfach nicht“, erklärt CEO Nissen. „Der Markt entwickelt sich so schnell, dass man einfach schnell sein muss, um Schritt halten zu können.“ Und um die Entwicklung noch weiter voranzutreiben, soll im nächsten Schritt das Reseller-Netz noch weiter ausgebaut werden.
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