• Anwendungsnahe zerstörungsfreie Werkstoff- und Bauteilprüfung im Fokus
• Industrieller Computertomograf neu im Einsatz
• Einladung zum Wissensaustausch unter Experten
Erstmals war Arburg in Loßburg am 11. April 2024 Ausrichter einer Tagung des VDI-Fachausschusses der VDI-Gesellschaft Materials Engineering (GME). Neue und unkonventionelle Methoden zu teilen, ist Anspruch des Expertenkreises, der sich zur Aufgabe gemacht hat, die Lücke zwischen Methoden, der Forschungsseite und der Anwendung dieser Methoden in der Industrie zu schließen. Bei Arburg ist hierfür ein industrieller Computertomograf im Einsatz, der Werkstoffe und Bauteile zerstörungsfrei prüft.
Mit einem breiten Spektrum an Prüfmethoden waren die Teilnehmenden von Becker Photonik, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), dem Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik (IWM), dem Heinz Maier-Leibnitz Zentrum (MLZ) der TU München, dem Institut für Werkstoffphysik, Hereon, der Technischen Hochschule Ingolstadt und von Waygate Industries angereist.
Mit einem industriellen Computertomografen TomoScope L 300 des Herstellers Werth Messtechnik präsentierte Steffen Pfau, Gruppenleiter Versuch Elektrik bei Arburg, gemeinsam mit Thomas Ullmann, Vorsitzender des VDI Fachausschusses und Koordinator des Tages, eine neuartige Methode der Werkstoff- und Bauteilprüfung.
Kennenlernen und spannender Austausch
Die Vorstellung der Helmholtz Innovationsplattform Hi-Acts durch Dr. Marc Thiry, der aktuelle Planungsstand und die Werbemaßnahmen zum TUM-Expertenforum und der aktuelle Stand der Webseitengestaltung des Fachausschusses durch Dr. Ralph Gilles standen weiterhin auf der Tagesordnung, bevor man sich zur Anwendung der industriellen Computertomografie im Kontext Spritzgießmaschine austauschte.
Erfahrungen mit der angewandten Röntgentechnologie im Fachausschuss beleuchtet
Arburg nutzt das Durchstrahlungsverfahren der Röntgentechnologie zur zerstörungsfreien Bauteilanalyse im Hinblick auf innere Defekte, zum Vermessen (Metrologie), zur ganzheitlichen Bauteilbewertung (Soll-/Ist-Vergleich) sowie zur Zusammenbauanalyse von mehrteiligen Bauteilen. Das Thema Eigenspannungsanalyse mit Hilfe von Neutronenstrahlung will man weiter diskutieren, verständigte sich der Fachausschuss mit dem Team um Steffen Pfau, der auch Geräteverantwortlicher CT und Strahlenschutzbeauftragter bei Arburg ist. So soll bewertet werden, ob komplementäre Verfahren zur Röntgentechnologie künftig einen Nutzen für Arburg bringen.
Bauteile zerstörungsfrei bewerten
Anlass für die Tagung bei Arburg war ein Fachvortrag von Dr.- Ing. Agnes Kloke, Entwicklung Technologie Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF), im Jahr 2018 im Rahmen des damaligen Expertenforums. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt hatte man erkannt, dass die Qualität additiv hergestellter AKF-Bauteile mit Hilfe der industriellen Computertomografie analysiert werden kann. Impulsgeber für Wissensaustausch und Bewertung war auch der Vortrag von Andreas Keck, Entwicklung Technologie AKF. Der Experte fungiert als Schnittstelle zwischen Arburg und dem Tochterunternehmen ARBURGadditive in Fragen rund um die Computertomografie und zerstörungsfreie Komponenten- und Bauteilanalyse.
Expertenwissen teilen und entwickeln
Genutzt wurde der gemeinsame Expertentag auch für einen Rundgang: Jan Klix, Gruppenleiter Werkstofflabor, führte die Gruppe durch Bereiche der Arburg-Fertigung und Steffen Pfau zeigte unter anderem das EMV-Labor, in dem sich auch der Computertomograf befindet.
Fachausschussvorsitzender Thomas Ullmann war mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zufrieden: „Die Erfahrung zeigt, dass es viele, mitunter auch sehr unkonventionelle zerstörungsfreie Messmethoden gibt, die von den Spezialisten beherrscht werden. Allerdings wissen diese oftmals nur wenig darüber, welche Fragestellungen den industriellen Anwender bei der Verfahrens- und Produktentwicklung ganz konkret beschäftigen. Unser Fachausschuss bringt mit der umfassenden Expertise seiner Mitglieder diese beiden Seiten zusammen – wie heute bei Arburg.“
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